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Es werden Posts vom November, 2022 angezeigt.

Was zum Geier machst du eigentlich?

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Also, jetzt starten wir mal ganz Basic. Nach dem Abi habe ich mich ganz klassisch dazu entschieden erstmal ins Ausland zu gehen. So jetzt gibt es aber 195 Länder und mehrere Tausende Organisationen deren Aufgabenbereich irgendwo zwischen behinderten Eisbären bis hin zu senegalesischen Warzenschweinen liegt. Wie kommt man also genau auf Pattaya Thailand und den Frauen in Soi6? Eine Mitarbeiterin eines christlichen Sommercamps hat bezüglich Zukunftsplanung gesagt, man solle in den Bereich gehen, wo einen das Herz schmerzt. Da ist mir direkt das Thema Prostitution und Menschenhandel eingefallen. Seit dem Zeitpunkt als ich einen Vortrag über genau dieses Thema gehört habe, hat es mich nicht mehr losgelassen. Die fast überwältigende Präsenz von Menschenhandel in Deutschland hat mich geschockt und dazu angeregt, an diesem Thema festzuhalten und später selbst dagegen aktiv zu werden. Auf der Suche nach der passenden Organisation und dem richtigen Land, war die Arbeit mit Frauen stehts die...

Der erste Monat

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Ich würde jetzt gerne einen normalen Tagesablauf beschreiben, dazu noch ein, zwei witzige Sätze hinzufügen und eine random Geschichte aus dem Nähkästchen erzählen, kann ich aber nicht. Denn jeder Tag ist so voll mit neuen Erlebnissen und Eindrücke, die alle ein eigenes Kapitel in diesem Blog verdient hätten. Da ich aber nicht unendlich viel Zeit habe und das Schreiben jetzt nicht so richtig meine Leidenschaft ist, versuche ich die letzten Wochen so gut wie es geht revue passieren zu lassen. DER ERSTE TAG Die ersten Stunden, die ich in Thailand verbracht habe, waren alles andere als entspannt. Aber das war genau richtig so. Durch den Monsun ging es auf dem Sattel eines Motorbikes zum Geldtauschen, zwischendurch einen kleinen Unfall gebaut und dann direkt zu meiner ersten eigenen Wohnung. Nachdem der Mietvertrag unterschrieben war, ging es mit einer Frau, die ich nicht kannte und die außer „Hallo“ kein Englisch spricht in den Supermarkt, es blieb mir nichts anderes übrig als schön im Tha...

Pattaya und die Männer

8 032 779 075 Menschen leben auf der Erde, 50,5% davon sind männlich, das macht genau 4 052 980 389 Männer auf der Erde. Also rein statistisch gesehen, gibt es ein nahezu ausgeglichener Mann/Frau Verhältnis auf unserer Welt. Jedoch trifft dies nicht auf Pattaya zu! Leider konnte ich keine genauen Zahlen darüber finden, wie die Geschlechterverteilung der hiesigen Touristen ist, laut meiner unprofessionellen und rein auf persönlichen Erfahrungen basierenden Erlebnisse, würde ich sagen, dass 77% der Touristen in Pattaya Männer sind. In meiner Arbeit ist der Mann als solches oftmals das große Feindbild, denn die aller, aller meisten Zuhälter sowie Freier sind männlich. Verständlich also, dass der erste Reflex ist, grundsätzlich jeden Mann, den man in Pattaya sieht, scheiße zu finden, weil dort wo keine Nachfrage besteht, da ist auch kein Angebot, also kann man sagen, der Mann der die Frau kauft ist der Grund allen Übels. Aber gut, wie gesagt ich bin hier in meinem Wohnhaus abgesehen vo...

Outreach

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Der Outreach ist ein großer Bestandteil meiner Arbeit. Dienstags und freitags gehen wir dann ganz bewusst in die Barstraßen von Pattaya, in denen Prostitution stattfindet. Zuerst treffen wir uns im Hinterraum des Frisörsalons vom Tamar Center in Soi6, dort werden ein paar Worship Lieder gesungen und speziell für den Outreach gebetet. Davon gestärkt machen wir uns in einem kleinen Team von 4-5 Frauen, auf in die Straßen von Pattaya. Dadurch, dass es in so gut wie jeder Straße in Pattaya Prostitution gibt, ist die Auswahl groß, sodass wir immer wieder in unterschiedlichen Straßen vorbeischauen. Es gibt in Pattaya nicht „das eine Rotlichtviertel“ wo jeder Turi einmal durchläuft um „das mal gesehen zu haben“ Nein, das Rotlichtviertel bezieht sich hier auf eine ganze Stadt. In einer Straße angekommen, laufen wir durch und versuchen erstmal die Frauen, die auf der Straße stehen oder außerhalb der Bar stehen freundlich zu begrüßen und ihnen eine Einladung zum englischen Unterricht zu geben. D...

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Einmal im Monat macht das ganze Tamar Team einen „Prayerwalk“. Also einen Gebetsspaziergang rund um den Bereich von Soi 6 (Barstraße) Man betet für das, was man sieht, versucht sich aufs Beten zu konzentrieren, aber muss auch schauen nicht von einem Motorrad umgefahren zu werden. Also das war jetzt eher nicht so mein Ding. Aber die Idee ist auf jeden Fall cool. Am Ende trifft man sich wieder vor dem Tamar Gebäude und bespricht gemeinsam was einen so aufgefallen ist. Während ich also den „Gebetswalk“ am Strand fortgeführt habe und zu geschaut habe, wie die Baywatch von Pattaya ausgebildet wurde (und natürlich gleichzeitig gebetet habe…) hat eine Mitarbeiterin von Tamar eine Frau auf der Straße ihre Visitenkarten zu gesteckt – Zur richtigen Zeit am richtigen Ort- Eine Stunde nach dem Gebetslaufdings war ich alleine im Tamar Haus, ich saß im Hinterzimmer des Frisörsalons als ich sah, dass eine Frau bepackt mit einem großen Rucksack und einer Tasche den Salon betritt. Sie passt hier nicht ...